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Inflation, Krieg, Lieferkettenprobleme, Notenbankpolitik – das Bauen steht gerade von mehreren Seiten unter Druck. Ergebnis sind unter anderem höhere Kosten für Immobiliendarlehen. Diese können sich bei Kauf und Verkauf von Objekten unschön bemerkbar machen

Hast Du Dich auch schon daran gewöhnt? Über viele Jahre hinweg bewegten sich die Zinsen auf einem extrem niedrigen Niveau, für manche Sparguthaben riefen die Banken sogar Negativzinsen auf. Diese Zeiten scheinen vorerst vorbei zu sein, seit 2022 heben die Notenbanken rund um den Globus die Leitzinsen an, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Dieser Anstieg wirkt sich natürlich auch auf die Immobiliendarlehen aus. So bewegten sich die Sollzinsen für 10-jährige Finanzierungen zuvor meist unter einem Prozent, derzeit liegen sie bei knapp vier Prozent – ein Kredit ist damit viermal so teuer geworden! Wie es weiter geht und was Du bei Deinen Finanzierungen beachten solltest, zeigt dieser Artikel.

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Stagnation auf hohem Niveau

Wenn man vielen Experten glaubt, bleiben Bauzinsen teuer und werden sogar noch teurer. Allerdings stammen derartige Prognosen oft von Baufinanzierungsvermittlern – und diese wollen natürlich, dass Du schnell und möglichst bei ihnen einen Kredit abschließt. Ihre Finanzierungsinteressen tragen sicher auch dazu bei, dass sie vor allem lange Zinsbindungen favorisieren. Gegen ihre Ansicht spricht, dass Du nicht alleine unter hohen Zinsen leidest. Genauso geht es vielen Unternehmen und vor allem auch den Staaten.

So bezahlen zum Beispiel Griechenland oder Italien derzeit mehr als vier Prozent für ihre Staatsanleihen. Angesichts der exorbitanten Schuldenquoten ist fraglich, wie lange die Europäische Zentralbank ihre Zinspolitik durchhalten kann, ohne die Staatskassen im Euroraum vollends zu ruinieren. Lass Dich hier also nicht verrückt machen. Allerdings: ein schnelles Absinken auf die vorherigen Niveaus dürfte ebenso wenig wahrscheinlich sein und so stagnieren die Zinsen seit Oktober 2022 mehr oder weniger.

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Was gestiegene Zinsen konkret bedeuten

Zinsen in Höhe von 1, 2 oder 4 Prozent klingen erst einmal abstrakt. Viel interessanter ist es, ihre praktischen Auswirkungen zu berechnen. Dazu nehmen wir ein Kredit von 200.000 Euro als Beispiel. Wir gehen davon aus, dass wir ihn mit 2 Prozent Tilgung p.a. komplett zurückzahlen und eine Monatsrate von 1.000 Euro bezahlen wollen.

Zinssatz: 1 %

  • Laufzeit: 20,23 Jahre
  • Zinsen gesamt: 43.380,45 Euro
  • Gesamtaufwand: 243.380,45 Euro

Zinssatz: 4 %

  • Laufzeit: 27,51 Jahre
  • Zinsen gesamt: 130.132,88 Euro
  • Gesamtaufwand: 330.132,88Euro

Du siehst also den enormen Unterschied, der sich durch die veränderten Kreditkosten ergibt. Wir müssen 7 Jahre länger abstottern und die Gesamtbelastung steigt um knapp 100.000 Euro.

Die Folgen der hohen Zinsen

Für Dich spielen die gestiegenen Zinsen vor allem dann eine Rolle, wenn du neu finanzieren musst oder eine Anschlussfinanzierung benötigst. In beiden Fällen musst Du Dich auf höhere, monatliche Belastungen gefasst machen, Deine Raten dürften steigen. Dazu kommen höhere Eigenkapitalanforderungen vieler Banken. Denn angesichts steigender Zinsen wollen sie das Risiko von Zahlungsausfällen verringern und verlangen möglicherweise mehr Eigenkapital. Ebenfalls dürften sich die Laufzeiten von Immobilienkrediten verlängern, da die monatlichen Raten nur dann im Rahmen bleiben, wenn sich die Laufzeit verlängert.

Doch auch für Dich als möglicher Verkäufer einer Immobilie können Nachteile entstehen. Steigen die Zinsen, werden viele Menschen zurückhaltender bei der Aufnahme von Krediten und die Nachfrage nach Immobilien sinkt. Ergebnis: Die Preise fallen und Du erhältst weniger beim Verkauf. Allerdings sieht es derzeit nicht nach einem Nachfragerückgang auf breiter Front aus

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Denk an die Zukunft!

Obwohl derzeit noch wenig auf sinkende Immobilienpreise hindeutet und auch die Zinsen nicht so schnell wieder in die Ein-Prozent-Gefilde fallen dürften, solltest Du einen Plan für die Zukunft aufstellen. Denn es kann durchaus passieren, dass viele Immobilienkäufer, die für ein oder zwei Prozent finanziert haben, beim Anschlussdarlehen Probleme bekommen. Passiert dies gehäuft, können die Preise durchaus sinken. Falls Du ein Objekt verkaufen möchtest, solltest Du dieses Szenario mit einbeziehen und über den richtigen Zeitpunkt dafür nachdenken.

Gedanken solltest Du Dir zudem machen, falls Du in Kürze eine Anschlussfinanzierung benötigst. In diesem Fall kann es durchaus sinnvoll sein, erstmal kurzfristig zu planen. Warum nicht fünf Jahre Zinsbindung vereinbaren und auf wieder gesunkene Zinsen in Zukunft spekulieren? Allerdings hängt es von Deinen individuellen Rahmenbedingungen ab, ob derartige Strategien in Frage kommen.

immocloud-Tipp:
Option Forward-Darlehen

Auch wenn sich die weitere Zinsentwicklung nur schwer prognostizieren lässt und viele Expertenmeinungen durchaus interessengetrieben sind, kannst Du etwas gegen die Unsicherheit tun. Mit Hilfe eines sogenannten Forward-Darlehens reservierst Du die aktuell gültigen Bauzinsen – mit einem kleinen Aufschlag selbstverständlich – für die nächste Finanzierungsrunde.

Du kannst also heute beispielsweise den Zins für das Jahr 2025 festschreiben lassen, falls Dein derzeitiges Darlehen dann ausläuft. Allerdings musst Du ein vereinbartes Forward-Darlehen abnehmen, auch wenn die Zinsen in der Zwischenzeit wieder gesunken sind. Angesichts der aktuell hohen Zinsen solltest Du jedoch genau abwägen, ob diese Option sinnvoll ist.

Informiere Dich gründlich

Bevor Du einer Immobilie kaufst, solltest Du auf jeden Fall die aktuellen Bauzinsen genau checken. Einen guten Überblick erhältst Du bei den großen Finanzierungsvermittlern wie Dr. Klein oder Interhyp, sie bieten umfassende Zinsvergleiche. Ebenso ist es sinnvoll, die Zinsprognosen zu betrachten. Mit diesen Infos im Hinterkopf kannst Du Deine Hausbank anfragen und auch bei anderen Kreditgebern anklopfen. Denke jedoch daran, dass es auf das Finanzierungskonzept insgesamt ankommt und Deine persönliche Finanzplanung eine wichtige Rolle spielt.

Hast Du die Finanzierung unter Dach und Fach, kommt immocloud zum Zug. Du kannst alle Finanzierungsdetails direkt im Objekt hinterlegen und die Zinskosten über das Bankkonto verbuchen. So behältst Du die Rentabilität stets im Blick.

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